Nach dem Hochkönig-Man ging es zwei Wochen später erstmals
in die Region Garmisch-Partenkirchen rund um den höchsten Berg Deutschlands.
Die Vorfreude und der Respekt waren vorweg ziemlich groß. Mit im Gepäck waren
Thomas und die Maxi als mentale Betreuerin. Allzu bald brauchten wir die
mentale Unterstützung auch, aber nicht beim Lauf sondern bei der über 8 Stunden
andauernden Anfahrt nach Garmisch. Ich will darüber gar nicht viel Wörter
verlieren, außer dass die Autobahnsperre in Bad Tölz nicht ideal war.
Endlich am Ziel angekommen, haben wir wie gewohnt im Hotel
eingecheckt. In Garmisch war vom größten Trailfestival in Deutschland noch
nicht wirklich viel wahrzunehmen. Hier und da konnte man mal einen Trailläufer
erkennen, ansonsten waren eigentlich mehr Wanderer unterwegs. Also auf nach
Grainau, zur Startnummernausgabe. Nach etwas verwirrenden und längeren
Spaziergang fanden wir dann endlich das „Trailrunning-Epizentrum“. Durch dieses
Zelt im Kurzentrum hatte es irgendwie mehr etwas von einem bayrischen Bierzeltfest.
Aber dort waren sie alle die „Wahnsinnigen“, die vom Trailrunning infizierten.
Der Festplatz platzte aus allen Nähten, dennoch verlief die
Startnummernabholung ohne langes Warten. Noch schnell die Nudel verputzt (Anm.: Alle BasetrailläuferInnen musst als einzige selbst für ihre Nudel zahlen!) und dann
ging es wieder Richtung Hotel. Nach der ewig langen Anfahrt, waren wir doch
etwas geschlaucht, dass keiner mehr so richtig Lust hatte den Wirbel weiter bei
zu wohnen. Das Race-Brieifing haben wir natürlich noch abgewartet J
Am nächsten Morgen ging es los, der Start für den Basetrail
mit knapp 25 KM und 1.600 Höhenmeter war bereits im Ortszentrum Garmisch
aufgebaut und die Läufer der längeren Distanzen waren bereits seit den frühen
Morgenstunden unterwegs. Die üblichen Prozenturen mit WC aufsuchen, lockeres
Einlaufen, Kontrolle der Pflichtausrüstung … habe ich dann vor dem Start noch hinter
mich gebraucht und so warteten Thomas und ich mit weiteren 600 LäuferInnen auf
den Startschuss.
Dann ging es endlich los, den Ort durchlaufen, die ersten 2
Kilometer waren relativ flach, ideal zum „Einlaufen“.
Danach ging es die ersten
400 Höhenmeter hinauf zum Hoher Weg. Es gab auch pünktlichst ein wieder sehen
mit der Sonne, aber da wir uns ab hier permanent über 1.000 Meter Seehöhe
befanden, war dies halb so schlimm. Danach ging es einen schönen Trail bergab
und bis Kilometer 9 eigentlich recht moderat dahin. Thomas und ich beschlossen,
den Lauf gemeinsam zu absolvieren, ohne zu sehr auf die tickende Uhr zu
blicken. Ab dieser Stelle ging es bergauf, bergauf …. der Vorteil, es war der
letzte Anstieg. Der Nachteil 7 Kilometer mit über mit über 1.000 Höhenmeter können
so richtig lang werden. Durch den Wald und die ersten 4 Kilometer ging es uns
eigentlich sehr gut. Wir kamen gut voran und wir waren auch mental super drauf.
Aber jedes Mal wenn wir dachten, so jetzt haben wirs, kam irgendwo noch ein
neuer Hang daher mit unzähligen Serpentinen.
Endlich bis zur Bergstation Alpspitzbahn
„geschleppt“ ging es nun ab Kilometer 16 so richtig bis Kilometer 24 bergab,
von über 2.000 bis auf unter 800 Meterseehöhe . Leider fing gleich
nach dem ersten Bergabstück mein rechtes Knie zum Schmerzen an. Dies sollte sich
leider bis zur Ziellinie nicht wirklich verbessern und wirkte sich natürlich
auch nicht positiv auf die Laufzeit aus. In Kombination mit den losen Steinen,
dem steilem Gelände war auf den letzten Kilometern höchste Konzentration bei
mir angesagt. Zudem wären wir beinah, und wir waren nicht die einzigen, bei der
letzten Labstation in die falsche Richtung gelaufen, da diese auch gleichzeitig
die zweite Labstation war. D.h. wir hätten dann den Großteil der Streck nochmal
laufen dürfen. Uns kam der Streckenabschnitt Gott sei Dank gleich bekannt vor,
also liefen wir zurück. Nach kurzer Befragung an der Labstation ging es dann
weiter bergab Richtung Grainau. Das letzte Flachstück kam uns vom Vortag, als
wir unsere Startnummern holten, wieder bekannt vor. Richtung Ziel versuchten
wir Spaßhalber das Tempo etwas anzuziehen, was erstaunlicherweise noch recht
gut funktionierte. Maxi wartete im Ziel schon etwas ungeduldig auf uns, da wir
uns doch etwas verspätet hatte. Doch die Zeit war uns egal, ich war nur froh,
dass die Knieschmerzen kurz nach dem Ziel nachließen und wir trotzdem gefinshed
haben … unseren ersten Zugspitzenlauf.
Am nächsten Morgen ging es wieder Richtung Heimat, ohne
größere Verzögerung. Auf der Gegenfahrbahn sah es nicht überall so entspannt
aus.
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