Dienstag, 16. August 2016

Der Erzberg ruft

Der Erzberg ruft... schon wieder! 14.08.2016


 
Eigentlich wollte ich heuer den Erzberglauf auslassen, aber Thomas und Martin überredeten mich dann doch, mich für den 14. Int. Lauf & Nordic Walk auf den Erzberg nach zu melden. Durch die Sperre des Gleinalmtunnels und des MotoGP Rennens am Spielberg gestaltete sich die Anreise etwas länger als gewohnt. Aber da ich dieses Mal dankenderweise nur Beifahrer sein durfte, war dies halb so schlimm. War bei der Durchfahrt Vorderberg die Ortschaft noch in Nebel gehüllt, so durchbrachen wir diese auf Höhe Präbichl und der Himmel erstrahlte in wolkenlosem Blau. Kurz darauf „winkten“ uns die Gipfel von Reichenstein und Pfaffenstein entgegen, die den Erzberg umgeben.



Blick auf den Pfaffenstein
 
Die Strecke wurde leicht geändert, so war nun der Start im Ortszentrum von Eisenerz. Die Nachmeldung war rasch vollzogen und nun hieß es warten auf den Start. Während Thomas und ich den Erzberg schon lieben und hassen gelernt haben, war es für Martin und Christian die erste Teilnahme. Ich füllte noch schnell mein Dynafit Flask mit Wasser auf, denn die Erfahrung hat mich gelehrt: Wenn es heiß wird am Erzberg, dann aber richtig. Und so sollte es dann auch kommen.
900 LäuferInnen und 250 Nordic WalkerInnen warteten gemeinsam mit uns auf den Startschuss bzw.  die „Startsprengung“. Nach der obligatorischen Erzberg-Symphonie und der steirischen Landeshymne war es endlich soweit. Wie erwartet war der Start sehr schnell, da es flach durch die Ortschaft ging.



Startschuss zum 14. Erzberglauf
 
Thomas und ich gingen gutes Tempo mit und bei den ersten Anstiegen drückte Thomas nochmals etwas mehr auf das Gaspedal. Nach dem ersten Anstieg mündete die neue in die alte Strecke, aber nur für ungefähr einen Kilometer. Ich hatte echt Mühe, nach den ersten zwei Kilometern Thomas auf den Fersen zu bleiben, also wurde nix aus einem gemütlichen Lauf. Die Sonne knallte erbarmungslos nicht nur auf uns, sondern begann auch langsam den Berg aufzuheizen. Ich lief, wenn es möglich war, im Schatten bis nach etwa mehr als 4 Kilometern die erste Labstation kam. Schnell etwas Wasser getankt und weiter ging es. Thomas musste nach der Labstation seinem schnellen Start etwas Tribut zollen. So entschied ich mich dafür nun das Tempo zu machen. Ich fühlte mich, nach dem mühevollen Start, sehr gut. Die Strecke führte dann nach rechts um die zwei Seen herum. Der Streckenabschnitt war flach und sehr langweilig nichtsdestotrotz versuchte ich das Tempo nicht raus zunehmen und probierte dies auch bei den kommenden leichteren Anstiegen durchzuziehen.



Erzberg
 
Immer wieder verwendete ich das Dynafit Flask, nicht nur für das Trinken sondern auch um meinen Kopf etwas abzukühlen. Die Beine fühlten sich gut an und ich konnte das Tempo bergauf gut halten und überholte einige LäuferInnen vor mir. Thomas fiel nach der 2 Labstation etwas zurück, aber hielt sich trotzdem sehr gut. Nach Kilometer 10 war ich aufs Neue beeindruckt, wie weit die letzten 2 Kilometer zum Ziel doch noch sind. Die ZuseherInnen im Zielbereich sowie die Hupen konnte man schon sehen bzw. hören. Nochmal motivieren und „die Füße in die Hände nehmen“ und los geht’s. Kein Wölkchen am Himmel, das machte die Sache nicht einfacher, aber ich fühlte mich um einiges fitter als letztes Jahr. Vorbei bei den ersten ZuschauerInnen, nur mehr 200 Meter, die es aber in sich haben. Die letzte Linkskurve vorbei und nochmal rauf, einen Läufer konnte ich da noch überholen und dann einen Zielsprint mit einem weiteren Läufer, der hinter mir gelaufen ist. Voll ausgepumpt und mit max. Puls von 193 kam ich erschöpft am Gipfel mit einer Zeit von 01 Stunde und 12 Minuten an (Gesamtplatz 75, Klassen Platz 10).



Beat the metal
 
Thomas überquerte knapp 2 Minuten nach mir die Ziellinie. Auch Martin und Christian konnten ihren ersten Erzberglauf erfolgreich beenden – Gratulation an alle! Was bleibt ist ein leichter Sonnenbrand und Spaß am Auspowern und Berglaufen. Sehen wir uns nächstes Jahr wieder?? … mal schauen :-)



Matthias, Thomas, Martin, Christian
 



Streckenverlauf - Erzberglauf 2016 (12,2 KM)



Profil - Erzberglauf 2016 (765 Hm)
 

 

Dienstag, 19. Juli 2016

Grossglockner Berglauf 2016

Der Mythos geht in die nächste Runde – Grossglockner-Berglauf 2016

Am 17.07.2016 fand der diesjährige Grossglockner-Berglauf statt, an dem ich nun zum dritten Mal teilnahm. Zudem war es, nachdem ich am Zirbitzkogel-Berglauf auf Grund einer Sommergrippe leider nicht teilnehmen konnte, mein erster und lang ersehnter Berglauf für diese Laufsaison. Besonders freute mich, dass wir diesmal mit einem richtigen kleinen Laufteam anreisten. Thomas und Martin konnten dem Ruf des Grossglockners nicht widerstehen und nahmen zum ersten Mal die Herausforderung von knapp 13 KM und 1.200 Höhenmeter an. So viel sei schon verraten, sie absolvierten die Strecke bravourös und kamen gut und stolz im Zielgelände der Kaiser-Franz-Josef-Höhe an. 

Heiligenblut bedeckt

Kurz vor dem Start stieß noch Christian zu uns, denn schöne Traditionen soll man nicht brechen  
Startfoto

Unser „Betreuerstab“ hat bereits am Vortag die Strecke besichtigt und berichtete uns von den frostigen Temperaturen und dem starken Wind, vor allem im Zielgelände. 
Unser Betreuerteam Maxi & Christine

In unserer „very british“ angehauchten Pension eingecheckt, holten wir am Samstag Nachmittag unsere Startnummern und wir machten uns mit der Umgebung vertraut. Die Wetterprognosen für den Lauf für Sonntag waren nicht so berauschend und so wunderte es uns leider auch nicht, dass es leicht nieselte, als wir am nächsten Morgen im Startgelände ankamen.
Nach dem gemütlichen Einlaufen mit Christian wünschte ich noch allen viel Spaß und begab mich in den Startblock 1. Kurz darauf blinzelte völlig überraschend die Sonne etwas durch die Wolkendecke und in diesem Augenblick war ich froh, dass ich meine Jacke abgegeben hatte. Noch ein paar bekannte Gesichter vom Triathlon-Verein Fürstenfeld begrüßt und danach ging es auch schon los. Etwas verhalten startete ich in die ersten Kilometer, die noch relativ flach waren, denn immerhin wusste ich ja dieses Mal genau, was auf mich zukommt.
Start Grossglocknerberglauf 2016

Die ersten beiden steilen Anstiege überstand ich recht gut und auch die Temperaturen waren fürs Laufen ganz okay. Zwischendurch hätte ich bei den Anstiegen etwas schneller laufen können, musste mich aber hinten einreihen. Am Plateau zum Stausee angekommen, pfeifte uns ein eisiger Wind ins Gesicht, hier war ich nun froh meine Ärmlinge hochkrempeln zu können. Und weiter gings flach und teilweise sehr steil über nasse Steine, Felsen und über die kleine Hängebrücke in Richtung letzte  Labestation. Kurz noch einen Schluck ISO und Wasser und dann der Blick nach oben zur Kaiser-Franz-Josef-Höhe … unglaublich, so steil und noch so viele Stufen, wie konnte ich das wieder aus meinen Erinnerungen verdrängen. „Nutzt nichts, Kräfte mobilisieren und rauf da!“, sagte ich zu mir selbst. Stufe um Stufe ging es beheblich aber kontinuierlich dem Ziel entgegen.
Stufen zum Glück

Dann hörte ich den Moderator irgendwas mit 1 Stunde 40 Minuten labern und da kam sie wieder, die Motivation … es könnte sich doch noch ausgehen unter 1 Stunde und 50 Minuten. Die Beine wurden dennoch schwerer und die Stufen gefühlsmäßig immer höher. Dann das Schild "Nur noch 300 Meter", ein netter Läufer hinter mir, klopfte mir auf die Schulter und sagte „Geb'ma Gas, durchhalten nur mehr 300 Meter!“. Das war der richtige Push und im Gänsemarsch marschierten wir Richtung letzte Kehre, dann versuchte ich langsam ins Laufen zu kommen, die letzten Stufen dann nach links zur Zielgeraden, dann packte es mich plötzlich. Mit dem Ziel vor Augen setzte ich zum Zielsprint an und überholte noch drei (eigentlich vier...) Läufer.
Zielsprint

Jawohl, mit 1 Stunde 48 Minuten habe ich mein persönliches Ziel erreicht. Gratulation auch an die Debütanten Thomas und Martin, toll gemacht! So hatten wir auf der Heimfahrt viel zu erzählen … außerdem -  bei schönem Wetter kann ja jeder laufen 
Jawohl ... geschafft!

Danke auch an das Betreuerteam, für das tolle Anfeuern und Ausharren bei eisigen Temperaturen.
Die ganze Crew


Strava Link: https://www.strava.com/activities/644434433

Anmerkung: Es ist ein toller, wunderschöner und perfekt organisierter Lauf und ich komme jedes Jahr gerne wieder. Aber da anscheinend Berg- und Trailrunning gerade als sehr hip und cool angesehen wird, nehmen immer mehr LäuferInnen teil, die oft keinen oder nur sehr wenig Sinn und Verständnis für die Natur haben. Für mich ist es schon grenzwertig, wenn man ab Kilometer 3 bereits die ersten TeilnehmerInnen sieht, die Gel-Packungen zu sich nehmen und dann auch noch einfach wegwerfen. Oder Andere, die mutwillig die Plastikbecher einfach so wegwerfen, obwohl extra bei jeder Labstation 3 bis 5 Mühlsackständer aufgestellt wurden. Das finde ich echt schade und teilweise auch schockierend. Man würde den tollen HelferInnen nicht nur viel Arbeit ersparen, sondern auch die Natur schonen.

Montag, 11. Juli 2016

Kulm - Lake Trail Var.1

Hollerberg - Siegersdorf - über gelben Punkt und 771 Wanderweg zum Kulmgipfel - Gasthaus Schnitzelwirt - über Wanderweg 31 zum Stubenberg See

11,8 Kilometer
514 Höhenmeter
Kulm Lake Trail Var. 1

Heute möchte ich euch die erste Variante einer meiner Homestrails, vor allem in den Sommermonaten vorstellen. Hometrail bedeutet, dass ich direkt von der Haustüre weg laufen kann, so fällt eine weite und lästige Anreise weg, was natürlich sehr toll ist. Also Start in Hollerberg (unweit vom Buschenschank Posch) und nach kurzer Einlaufphase steht gleich der erste Anstieg nach Siegerdorf bevor.
Siegersdorf mit Blick auf den Kulm
Danach geht es wieder kurz flach, bis man den gelben Punkt Wanderweg folgendend in den Wald sticht und danach geht es nur mehr bergauf Richtung Kulm.
Bergauf Richtung Kulmgipfel
Fast oben angekommen durch eines der Drehttore, die leider nach wie vor - auf Grund von jahrelangen Differenzen zwischen Grundbesitzer und Gemeinde - die einzige Möglichkeit bieten, auf den Gipfel zu gelangen. Dann muss man den ausgesteckten Pfad folgen, bis einen das Gipfelkreuz entgegen lacht und man auf der einen Seite einen tollen Blick auf den Stubenberg See und das Feistitztal und auf der anderen Seite auf die Stadt Weiz genießen kann.
Kulm Gipfelkreuz


Kleine Stärkung bevor es bergab geht
Bergab geht es vorbei bei der Kappelle und der Straße über den Paragleitstartplatz und den Gasthaus Schnitzewirt. Danach den Wanderweg folgend über Wälder und Wiesen zum Stubenberg See für eine kühl-nasse Entspannung.
Blick ins Feistritztal - Wanderweg 31
Nachdem meine alten Dynafit Feline MX mehr als gute Dienste erwiesen haben, habe ich bei diesem lockeren Trail ermals die neuen Dynafit Feline SL getestet. Wie schon vom Vorgängermodel gewohnt etwas enge Passform, aber der Gripp ist wirklich erstklassig und beim Downhillrun hatte ich nach wenigen Schritten gleich volles Vertrauen in den Schuh. Wie bei all meinen Schuhen, muss ich ihm noch ein paar Kilometer einlaufen und dann werden wir gleich am 17. Juli sehen, wie schnell mich der Schuh auf die Kaiser-Franz-Josef Höhe tragen wird (Großglocknerberglauf) :-)
Entspannen am Stubenberg See




Freitag, 1. Juli 2016

Phyrn-Priel Trophy 2016

Trailrunning Lektion Teil 2: Phyrn-Priel Trophy 25.06.2016

Irgendjemand hat mal gemeint der Wettkampf wäre das beste Training. Aus diesem Grund habe ich mich kurzfristig dazu entschlossen, bei der Phyrn-Priel Trophy im Speedtrail (26 KM, 2.000 HM) teilzunehmen. Aber wie Rene Fahrengruber in seinem Kurzbericht über die zeitgleich stattfindende Grenzlandstaffel (Veitsch) so schön formuliert hat "... es gibt Wettkämpfe, die muss man schnell wieder aus dem Kopf streichen!". Aber ich befürchte, die Phyrn-Priel Trophy wird mir noch länger in Erinnerung bleiben, aber alles der Reihe nach.

Um 04:45 ging der Wecker und wir starteten nach einem leichten Frühstück Richtung Spital am Phyrn. Die Anfahrt und die Nachmeldung erfolgten problemlos. Start war pünktlich um 09 Uhr und knapp 60 TrailrunnerInnen machten sich auf den Weg und die Sonne lachte uns in Gesicht, was ich zu diesem Zeitpunkt noch als positiv empfand. Ich startete absichtlich im hinteren Feld, um das Rennen nicht zu schnell anzugehen, denn immerhin hatte ich nur ein Ziel - und zwar ins Ziel zu kommen. 

Ich fand wesentlich schneller den Laufrhythmus als beim Hochkönigman und nach den ersten Anstiegen ungefähr bei Kilometer 5 fühlte ich mich sehr gut. Kurz darauf ging mir leider der Akku bei meiner Suunto-Uhr aus, da das Aufladen über Nacht anscheinend nicht funktioniert hatte. So konnte ich nur nach Gefühl das Lauftempo dosieren, zudem hatte ich keine genauen Kilometerangaben. Nichtsdestotrotz kam ich gut voran und überholte einige LäuferInnen, bis wir uns leider nach der ersten Labstation verliefen. Zu viert suchten wir nach dem richtigen Weg, dazu  mussten wir einige Höhenmeter wieder zurück und verloren rund 15 Minuten. Es folgte eine "unbewusste" Aufholjagd, die sich für mich noch etwas rächen würde und so nebenbei kam ab Kilometer 12 ein richtig steiler Anstieg. 


Beim Downhillrun Richtung Spital dosierte ich das Tempo schon ziemlich, da der Anstieg und die Aufholjagd schon etwas an Substanz gekostet hatten. Zudem lagen noch gut 10 Kilometer vor uns inkl. Anstieg auf die Wurzalm und die Hitze war eine zusätzliche Herausforderung. Endlich im Tal angekommen, mussten wir die Straße entlang zur Talstation der Würzalm laufen. Ein kurzes Stück ging es durch den Wald, wo ein Bach floss, in den ich mich am liebsten reingesetzt hätte. Den Kopf kurz abgekühlt und weiter gings, wenn auch sehr schleppend. Aber da wusste ich noch nicht, was noch folgen sollte.
Nochmal die Wasserreserven bei der letzten Labstation aufgefüllt, bevor es wieder hieß, einen Fuß vor den anderen setzten Richtung Wurzalm, was sich für mich immer schwieriger erwies. Diese letzten 5 Kilometer hatten es so richtig in sich, dass ich kurzzeitig schon gedacht habe, ich setze mich irgendwo hin und hoffe, dass mich jemand mit raufträgt. 


An Laufen dachte ich schon lange nicht mehr. Dann sah ich das 25 KM Schild und war wieder motiviert, nur noch ein Kilometer und es ging relativ flach durch den Wald. Stutzig machte mich nur, dass ich keine Musik oder Ähnliches hörte, denn immerhin fand ja auch das Almenfest statt. Als ich aus dem Waldstück kam, wurde mir bewusst wieso... Es stand mir noch ein letzter erbarmungsloser Anstieg bevor. Nun wurde es nicht nur muskulär sondern auch mental schwer. Ich musste mich kurz sammeln und beschloss dann, meinen müden "Kadaver" irgendwie da rauf zu schleppen. Dies ging leider nur mehr mit vielen Verschnaufpausen und ich musste LäuferIn um LäuferIn vorbei ziehen lassen, wobei alle schon ziemlich bedient waren. Endlich am Ziel auf der Wurzalm angekommen musste ich mir eingestehen, pensionierte WanderInnen hätten den letzten Anstieg wahrscheinlich schneller absolviert. Sei es wie es sei, ich habe es ins Ziel geschafft, da war ich mir zuvor nicht immer sicher.

Es war auf jeden Fall eine extrem körperliche und mentale Herausforderung für mich. Auch wenn an diesem Tag nicht alles so geklappt hat, wie ich mir das vorgestellt habe, bin ich doch froh und stolz gefinished zu haben. Danke auch an meine Eltern, die mich als Betreuerstab begleiteten.

wunderschönes Panorama auf der Wurzalm





Donnerstag, 9. Juni 2016

Hochkönigman 2016

Ein Hochkönig der Gefühle – Speedtrail beim Hochkönigman 2016 

Bereits letztes Jahr verfolgte ich gespannt die Geschehnisse rund um den ersten Hochkönigman im Internet und bald hatte ich den Gedanken gefasst: Das muss ich mir nächstes Jahr unbedingt vor Ort ansehen. Gesagt getan, die Anmeldung erfolgte Anfang dieses Jahres. Da ich ja eher aus dem klassischen Berglauf komme - bis max. 15 Kilometer - hatte schon etwas Respekt, auch wenn ich mich „nur“ für den Speedtrail angemeldet hatte. Aber ich wusste, auch die knapp 24 Kilometer und ca 1.500 Höhenmeter werden auf jeden Fall eine Herausforderung für mich.  Um ein stressfreies Trailwochenende genießen zu können machten wir uns bereits am Vortag auf Richtung Maria Alm und nach guten 3 ½ Stunden Fahrzeit trafen wir in unserem Hotel Niederreiter ein. Idealerweise  war genau am Vorplatz des Hotels das Start-Ziel-Gelände sowie eine kleine, aber feine, Expo. Die letzten LäuferInnen des Hindernislaufes erreichten gerade das Ziel, als wir unser Zimmer bezogen. Noch schnell die Startnummer abgeholt und richtig Energietanken mit einer Portion Nudeln, bevor wir um Mitternacht die Helden des Endurance Laufes – 85 KM 5.000 Höhenmeter - beim Start verabschiedeten. Pünktlich um 9 Uhr startete Thomas Bosnijak mit dem Race Briefing im voll gefüllten Festsaal des Hotels. Danach ging es ans Einlaufen, wo ich einige Meter gemeinsam mit Armin Höfl laufen durfte, wohlwissend, dass ich ihn nach dem Startschuss wohl kaum mehr sehen werde . Danach ging es durch die „Sicherheitskontrolle“ zum Start. 250 StarterInnen füllten den Bereich vor der Bühne, auf denen die 2 Moderatoren die BesucherInnen und die LäuferInnen richtig in Stimmung brachten. Ich blieb bewusst irgendwo im Hinterfeld des ersten Drittels, um nicht verleitet zu werden, gleich zu Beginn das Tempo der Profis mitgehen zu wollen – hin und wieder muss man sich einfach selbst austricksen. Als Thomas Bosnijak kurz vor 10 Uhr die Startpistole in den Himmel hielt, stieg der Puls nochmal und nach dem Knall ging es mal im gemütlichen Renntempo los … und das war gut so. 
Start Speedtrail Hochkönig 2016

Gleich nach dem Start ging es über einen Forstweg und danach über einen Wanderweg durch den Wald die ersten 250 Höhenmeter bergauf bis Natrun. Bereits hier wurde das Starterfeld weit auseinandergezogen. Ich hatte zu Beginn Probleme richtig ins Laufen zukommen, erst nach 3,5 Kilometern hatte ich ein besseres Gefühl und beim ersten Downhillrun über Wurzel und Stein ging mir das Trailerherz so richtig auf und ich konnte Platz um Platz gut machen. Ich dosierte das Tempo dann wieder, weil ich wusste, dass noch ein paar Anstiege vor mir lagen. Es ging immer wieder bergauf und bergab bis Kilometer 9,5. Danach folgte eine teilweise technisch anspruchsvolle Downhillpassage, genau das Richtige für mich. Mit einem Grinsen im Gesicht „flog“ ich über die Wurzel und Singletrails und die Dynafit Feline MX sorgten für einen perfekten Halt, auch bei matschigem Untergrund. Das Grinsen hielt sich leider nicht allzu lange, denn in Rohrmoos angekommen wusste ich, dass es ab dort nun alles andere als ein Spaziergang werden würde. Ab da ging es nämlich fast ausschließlich über einen Forstweg 500 Höhenmeter hinauf. An dieser Stelle war von Laufen leider keine Rede mehr. Zudem machten sich meine Leisten immer mehr bemerkbar. Weiter lachte uns die Sonne ins Gesicht, was in der Situation auch nicht gerade förderlich war. So gingen wir in einer Dreiergruppe schnellen Schrittes, bzw. versuchten wir es zumindest, dem höchsten Punkt der Strecke auf 1.435 Meter Seehöhe entgegen. Knapp eine Stunde quälten wir uns den Forstweg entlang, bis wir dann noch links in den Wald abbogen. Danach kam leider noch nicht der von mir erhoffte „Abstieg“, sondern es lagen noch einige qualvolle Steigungen über einen Wanderweg vor uns. Nun war es nicht nur körperlich, sondern auch mental schon sehr anstrengend. Die Beine wollten einfach mal kurz Pause machen, doch ich wollte einfach nur mehr rauf und ich hoffte, dass sich meine Leistenprobleme beim Runterlaufen wieder legen würden. Oben angekommen empfing uns Sigrid Huber vom Magazin Trailrunning-Szene, feuerte uns an und gab uns zu verstehen, dass es ab jetzt nur mehr bergab  ins Ziel geht. Der Downhill begann mit einem Singletrail, der mich meine Schmerzen in den Beinen gleich mal vergessen ließ. Diese meldeten sich wieder recht schnell zurück, als wir die letzten Kilometer leider auf einem breiten und langweiligen Forstweg zurücklegen mussten, der nur mehr einmal ganz kurz durch eine Wanderwegpassage unterbrochen wurde. Als ich dann die letzten 300 Meter durch den Ort Richtung Zielankunft lief, waren die Strapazen schon wieder fast vergessen und die Freude über das finishen meines ersten Speedtrails überwog. Die Zeit und die Platzierung war zwar nebensächlich, trotzdem freute es mich, dass ich mit einer Zeit von 2 Stunden 46 Minuten den 21. AK Platz und den 29. Gesamtplatz erreichen konnte.
Zieleinlauf nach 2 Stunden 46 Minuten
Fazit: Wie erwartet ist Berglauf halt doch etwas anderes als Trailrunning und es wartet noch viel Arbeit und Schweiß auf mich. Vor allem das Gehen muss ich intensiv trainieren, hier verliere noch zu viel Zeit und auch Kraft. Für meinen Geschmack führt die Speedtrailstrecke über zu viele Forstwege, ich persönlich bevorzuge eher schwierige Singletrails. Nichtsdestotrotz eine top organisierte Veranstaltung, nette Leute, super Stimmung … Hochkönigman - wir sehen uns nächstes Jahr wieder!
So sieht ein glücklicher Finisher aus!

Wings for Life Run 2016

Laufen beflügelt!

Wir schreiben den 08. Mai 2016, 09 Uhr morgens auf der A2 Richtung Wien. 4 interessante Gestalten vom Verein KulmX - Bewegung & Sport sind unterwegs nach Wien zum Wings for Life Run 2016.

Wettertechnisch war es perfekt, vielleicht so gar eine Spur wärmer als erwartet. Wir hatten das Glück 4 U-Bahnstationen entfernt im Büro von Ali unser "Lager" aufschlagen zu können. So konnten wir uns gemütlich auf den Lauf vorbereiten und es blieben uns eine lange Parkplatzsuche und weite U-Bahnfahrten erspart. Ali und Buchi nahmen bereits 2015 in St. Pölten am Wings for Life Run teil, für Christoph und mich war es die erste Teilnahme. Ich nahm mir nicht zwingend ein Ziel vor, immerhin ging es ja vordergründig um den guten Zweck, aber ich liebäugelte mal mit 21 KM und,  wenn alles gut läuft und das Knie mitspielt, eventuell mit 25 KM.


Gruppenselfie mit dem Catcher-Car vor dem Start
14.000 StarterInnen machten sich  am Karlsplatz laufbereit und spätestens als die Österreichflagge über den Köpfen getragen wurde, wussten wir, jetzt dauert es nicht mehr lange. Lange dauerte es leider, bis wir dann endgültig nach dem Startsignal über die Startlinie gelaufen sind, mehr als 2 Minuten. So mussten wir die ersten Kilometer doch etwas schneller laufen als geplant und zu unzähligen Überholmanövern auf den Gehsteig ausweichen. Danach kamen wir gut voran, immer wieder mal mit kurzem Blick auf die Uhr, ob das Tempo noch passt. Nach guten 15 KM reduzierte Buchi, bedingt durch die Hitze, das Tempo ein wenig und ich probierte das Tempo beizubehalten.

Kurz vor dem Star

Nachdem ich bei Kilometer 18 Marcel Hirscher überholte, war ich voll motiviert und lief der Halbmarathondistanz relativ fit entgegen. Einige MitläuferInnen stoppen dort ihren Lauf, aber da noch kein Catcher-Car in Sicht war, lief ich einfach weiter und im Gedanken liebäugelte ich mit den 25 KM.


Kurz vor Kilometer 20
Die Laufschritte wurden dann doch immer schwerer und es wurde immer schwieriger die Pace zu halten. Ab Kilometer 24,2 musste ich zu einen 800m Sprint ansetzten, bevor mich genau nach der 25 Kilometermarkierung das Catcher-Car an mir vorbei fuhr ... yes geschafft!. Tolles Event, auch wenn es etwas gewöhnungsbedürftig ist, einen Lauf ohne "Ziellauf".

Yes ... geschafft!






Teichalmrunde (Rote Wand - Hochlantasch)


Teich an der Teichalm - Tyrnaueralm - Rote Wand - Tyrnaueralm - Schüsserlbrunn - Hochlantsch - Teich an der Teichalm

19 Kilometer
1.100 Höhenmeter


Eine wunderschöne und sehr abwechslungsreiche Runde, die von steilen und knackigen Anstiegen, vor allem zum Hochlantsch, bis hin zu technischen Passagen und Forstwegen, die für etwas Entspannung sorgen, alles bietet. Besonders gefällt mir der Bergablauf vom Hochlantsch Richtung Teichalmwirt, wo man den Beinen so richtig freien Lauf lassen kann :-)




Tyrnaueralm

Rote Wand

Gipfelkreuz Rote Wand

Hochlantsch Felsengrat

Gipfelkreuz Hochlantsch

Map Rote Wand - Hochlantsch

Profil Rote Wand - Hochlantsch